EMPOWERMENT – ein Plädoyer fürs Mitgestalten

Auch wenn es ein Schlagwort ist, mir gefällt der Ausdruck ‚Empowerment‘. Wahrscheinlich, weil das Wort ‚Power‘ drin steckt. Und die eigene Kraft zu spüren, tut gut.

Oft haben wir das Gefühl, wir können nichts bewirken. Und es ist auch schwierig. In den Kommunen regieren mehr oder weniger professionelle PolitikerInnen. Vieles, was im Hintergrund läuft, wissen nur die Eingeweihten. Wer welche Fäden zieht und wie Konzepte ausschauen, die dazu da sind, unliebsame OppositionspolitikerInnen auflaufen zu lassen. Zum eigenen Machterhalt und um bestimmte Interessensgruppen zu bedienen. Das macht politisches Engagement mühsam und ist nicht gerade demokratiefreundlich. Zusätzlich zeigt sich beim Wahlverhalten, dass es kleine Gruppen schwer haben. Lieber wird die Stimme der Mehrheitspartei gegeben, die dann eben auch sehr machtpolitisch agieren kann. Gemeinde- und StadträtInnen können ein Lied davon singen. Umso mehr braucht es Kontrolle von außen. Durch Oppositionspolitik.

Und trotz aller Mühsal lohnt es, sich dafür zu interessieren und einen Teil zur Gestaltung beizutragen. Weil es auch Spaß macht, sich auszutauschen, zu diskutieren, streiten, Lernprozesse zu erleben, sich in der politischen Tätigkeit weiterzuentwickeln, sichtbar werden. Ich denke, es liegt in unserer Natur mitzutun und sich nicht alles vorsetzen zu lassen. Im ‚aktiv werden‘, im Mitgestalten, bekommt man darüber hinaus auch viel an Energie wieder zurück.

In Purkersdorf gibt es erfreulicherweise einige unterschiedliche Gruppen von aktiven Menschen, die mitgestalten. Ein breites politisches Spektrum befeuert die Demokratie.

Die Pandemie macht es zwar nicht unbedingt leichter, aber andererseits ist vielleicht auch mehr Zeit zur Verfügung, sich eingehender mit dem Geschehen in der Kommune zu befassen. Wie läufts mit der Ortsgestaltung? Wohin soll sich die Stadt entwickeln? Wie soll Purkersdorf in 10 Jahren ausschauen? Dazu gab es vor einigen Monaten eine Umfrage seitens der Gemeinde. Seither nichts mehr darüber gehört. Solche Pseudomitgestaltungsangebote sind ärgerlich und man fühlt sich zu recht verschaukelt. Der öffentliche Raum gehört uns und wird von unseren Steuergeldern finanziert. Auch unsere VolksvertreterInnen werden von uns bezahlt.

Also fordern wir reale Mitgestaltung ein: beim Umbau des Bahnhofs Unterpurkersdorf, bei der Ortsbildgestaltung (zu viel Beton, zu wenig Bäume), beim Verkehr (weniger Autos, mehr Radwege), und vieles mehr.

Inge