Wienerwald: Haftungsfragen neu regeln!

Schöffel – hier das Denkmal für ihn vom verstorbenen früheren Liste-Baum -Aktivisten Ali Schmölz hätte sich als Zuhörer im Gemeinderat nicht gefreut…

In der Deutschwaldstraße, in der Karli Schäfergasse oder entlang der Wienerstraße, und auch enlang vieler Forstwege wieder viele (gesunde) Bäume mit dem Hinweis auf Haftungen gefällt.

Ich habe schon im Gemeinderat im Juni 20 eine Resolution zur „Überarbeitung der Haftung an Straßen, die direkt an den Wald grenzen“ eingebracht. Dabei geht es darum, dass auch in Purkersdorf – insbesondere im Biosphärenpark – zunehmend größere Streifen mit Baumbeständen entlang Straßen eben deswegen gefällt werden, weil Großeigentümer aus Gründen der Haftung für einen herabfallenden Ast absolut auf Nummer sicher gehen wollen. Sollte diese Haltung weiter um sich greifen, dann wird auch links und rechts von Waldwegen abgeholzt werden.

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Diese Situation wird schon seit einiger Zeit von am Wald Interessierten zu ändern versucht, siehe https://baumkonvention.at/ (vom Städte- und Gemeindebund unterstützt).

Im europäischen Ausland kam es übrigens bereits zu gesetzlichen Änderungen, wie z. B. in Deutschland, wo für „waldtypische Gefahren“ nun keine Haftung mehr besteht.

2019 kam es zu einem einstimmigen Beschluss im NÖ Landtag, der auch im Detail die Möglichkeiten für Gesetzesänderungen aufzeigt.

Etliche Gemeinden haben in diesem Sinne Resolutionen verabschiedet: eine der ersten Gemeinden war Klosterneuburg, gefolgt von Wienerwaldgemeinden wie Perchtoldsdorf oder Mödling.

Leider konnten sich in Purkersdorf VP und SP nicht dazu durchringen, obwohl ich die Resolution im Juni zurückgezogen habe, und der andere zuständige Ausschuss sich auf Vorschlag der Stadträtin DI Sabina Kellner (Grüne)  im September dafür ausgesprochen hat.

J. B.