Attraktivierungsmaßnahmen für die Bahnstationen im Bereich von Purkersdorf – Vorschläge an die ÖBB

Im Bereich von Purkersdorf gibt es 5 Bahnstationen sowie mit Neupurkersdorf eine mögliche weitere. Neben den Vorschlägen zum Umbau  der wichtigsten Station Purkersdorf-Zentrum sollen auch Vorschläge für die andern 4 Stationen an die ÖBB herangetragen werden:

  • Bahnstation Untertullnerbach
  • Bahnstation Unterpurkersdorf
  • Bahnstation Purkersdorf Sanatorium
  • Schaffung einer Bahnstation Neupurkersdorf und Verringerung der Busintervalle zwischen Untertullnerbach und Purkersdorf-Zentrum

Ich brachte folgende Vorschläge in den  Ausschuss 7 und dieser beschloss dazu einstimmig:

„Der Ausschuss betrachtet die erwähnten Vorschläge als zweckmäßige Verhandlungsgrundlage mit der ÖBB und als Orientierung für das eigene Handeln. Sie sollen auch ins Verkehrskonzept der Gemeinde einfließen“.

Auch der Stadtrat nahm diese Vorschläge als Verhandlungsposition zur Kenntnis:

  1. Bahnstation Untertullnerbach:

Für diese Station ist durch die Erreichung eines Quasi-Halbstundentaktes von und nach Wien vor ca. 3 Jahren die Bahnnutzung in diesem Bereich  nun deutlich günstiger geworden.

Allerdings vermindern der notwendige Anstieg zur Bahnstation mit mehr oder weniger steilen Aufgängen und die geringe Anzahl von Stellplätzen die Attraktivität.

Daher sind Attraktivierungsmaßnahmen notwendig, zumal im unmittelbaren Einzugsgebiet der Bahnstation zuletzt etliche großvolumige Bauten entstanden sind:

  1. Einrichtung von Aufzügen beim Übergang. Dies ist auch notwendig, weil derzeit die Bahnstation nicht barrierefrei ist.
  2. Zusätzlich oder alternativ dazu sollte von der ÖBB die Errichtung einer Bahnunterführung am westlichen Ende der Bahnstation geprüft werden (Zwischen dem steilen südwestlichen Aufgang und dem Stiegenaufgang am nordwestlichen Ende). Dies würde die Mühen bei der Bewältigung des Übergangs zwischen den Bahnsteigen und auch den Bahnzugang insgesamt deutlich reduzieren.
  3. Herstellung eines zweiten Zugangs am östlichen Ende des Bahnsteiges Richtung Wien
  4. Verhandlungen mit den Bundesforsten bezüglich Nutzung der Parkplätze, die derzeit auf der Forststraße zwischen der Irenentalstraße und der Bahnstation NutzerInnen des Klettergartens vorbehalten sind, auch für Bahnkunden. Da sich die Nutzungenzeiten der Bahnkunden und der Klettergarten-NutzerInnen (vorwiegend WE) kaum überschneiden, kann es dadurch zu Synergien kommen.
  5. Eine abgestimmte Planung der Bus- und Bahnfahrpläne im Bereich Untertullnerbachsoll die Attraktivität des gesamten-Öffentlichen Verkehrs verbessern.

[aus NÖ-Atlas][Skizzierung wird noch verbessert]

Ellipse: Parkplätze

Quadrat: Durchgang

Kreis:  südöstlicher Zugang zu Bahnsteig Richtung Wien

  • Bahnstation Unterpurkersdorf

Beim derzeitigen Umbau der Bahnstation Unterpurkersdorf  wurde leider die Öffentlichkeit nicht einbezogen, und eine  Partizipation –  wie derzeit beim Umbau Tullnerbach-Pressbaum – fand leider nicht statt. Der Umbau wird bedauerlicherweise leider nur im Sinne der verkehrstechnischen betriebswirtschaftlichen Optimierung vorgenommen, obwohl durch die geplante weitere Verbesserung des Bahnangebots auch eine Berücksichtigung der Attraktivierung für Bahnkunden naheliegend gewesen  wäre.

VERRACOM hat (daher) im Auftrag des Landes NÖ eine „Umfeldanalyse“ vorgenommen. Diese resultiert u.a.  in folgenden „Dringend vorgeschlagenen Maßnahmen“:

• „Herstellung der Barrierefreiheit im Zuge des Bahnhofumbaus (Aufzug, Kontrast-Markierungen erste und letzte Stufe, taktiles Leitsystem, automatische Türen)

• Adäquate (hinsichtlich Anzahl und Qualität) Radabstellanlagen sowohl auf der Süd- als auch auf der Nordseite sind im Zuge des Bahnhofsumbaus vorzusehen- inkl. Überdachung, Beleuchtung der Abstellanlagen.

• Barrierefreie und sichere Zufahrt (ohne Absteigen) zu den Abstellanlagen muss gewährleistet werden (z.B. durch Absenkung der Randsteine).

• Für die Busanbindung muss eine gesamtheitliche Lösung unter Einbeziehung des Bahnhofs Purkersdorf Zentrum gesucht werden.

Ausweitung der Tempo 30 Zone auf den gesamten Verlauf der Wintergasse

• Gehsteigverbreiterung . im Zuge einer Bahnhofs-Vorplatzgestaltung

• Änderung der aktuellen Parkplatzsituation vor der Wintergasse 55, um Benutzbarkeit des Gehsteiges zu gewährleisten (z.B. Änderung in Längsparken)

Als „Ergänzend vorgeschlagene Maßnahmen“ werden in der Studie des Landes NÖ u. a. angeführt:

• Möglichkeit von Abfahrtsmonitoren im direkten Umfeld der Abstellanlagen im Norden und Süden sollte geprüft werden.

• Aktueller Umgebungsplan (inkl. Radwege und 5 Minuten Fußwegisochrone) als Standardausstattung neuer Verkehrsstationen

Information über Stadttaxi und andere Angebote sichtbar beim Hauptzugangsbereich / beim Umgebungsplan

  • Beseitigung von Belagsschäden auf den Gehsteigen (Wintergasse, Bahnhofstraße und Wienzeile)
  • (Wienzeile:) Verkehrsberuhigung und attraktive Gestaltungselemente inkl. Verbreiterung des Gehsteiges
  • Aufwertung der Unterführung– zwischen der Bahnhofstraße und der Kieslinggasse (Barrierefreie Zugänge, helle Gestaltung und Pflege)
  • (Bahnhofstraße:) Verschmälerung der Bremsschwellen, sodass diese in beiden Fahrtrichtungen von Radfahrern umfahren werden können
  • Die Bahnhofstraße bis zur Wiener Straße würde sich auch für eine Fahrradstraße eignen, da sie eigentlich nur der Zu- und Abfahrt zu den direkt angrenzenden Grundstücken dient und keine Funktion für den Durchgangsverkehr hat.“

Zweckmäßig und möglich sind weiters auch folgende Maßnahmen aus einer Purkersdorf- Gesamtsicht:

  • Herstellung einer Rampe für den Radverkehr auf der Südseite
  • Ladeplätze für E-Mobilität  sollen ausreichend geschaffen werden
  • Vor allem aus Sicherheitsgründen – LKW-Verkehr Wintergasse – soll die mögliche Verlegung der Holzverladung auf der Nordseite hin zu anderen Verladestationen nochmals geprüft werden; dabei sollen die Holz-Verlademöglichkeiten auf die Bahn im Wienerwald jedenfalls erhalten bleiben.
  • Attraktive Bus-Bahn Umsteigemöglichkeiten müssen baulich möglich bleiben. Denn bei einer denkbaren Änderung des Tarifsystems (derzeit Unterpurkersdorf erste Station außerhalb der Kernzone Wien) und/oder Halten der (schnellen) Regionalzüge auch in Unterpurkersdorf, ist eine Anbindung von Bussen in Unterpurkersdorf attraktiv. Ein wichtiger Punkt ist die Verringerung des Autoverkehrs Purkersdorf-Gablitz und der dabei auftretenden Stau-Ereignisse – kurz getaktete Busanbindung Purkersdorf-Gablitz  mit Umsteigen auf kurzem Weg im Bereich Purkersdorf Zentrum oder ev. alternativ Bahnhof Unterpurkersdorf, in diesem Sinn soll entsprechend der Aussage der Landesstudie  „eine  gesamthafte Lösung unter Einbeziehung des Bahnhofs Purkersdorf Zentrum gesucht werden“.
  • Eine Frage sind auch das Ausmaß an Parkmöglichkeiten. Dazu sind folgende Faktoren in Erwägung zu ziehen:
  • Es geht hier um wertvollen Raum
  • Es gibt derzeit dazu nur wenige belastbare Daten über Potentiale.
  • Die erwähnte Studie des Landes weist darauf hin, dass die derzeitigen Parkplätze im Bereich des Bahnhofs Unterpurkersdorf trotz der angespannten Situation am P&R-Platz Purkersdorf nicht ausgelastet sind.
  • Auch hier könnte eine Änderung des VOR-Tarifsystems  und/oder Halten der (schnellen) Regionalzüge die Umstände grundlegend ändern.
  • Auch hier ist eine gesamthafte Lösung unter Einbeziehung der P&R-Anlage  Purkersdorf Zentrum zu suchen.
  • Es stellt sich auch hier die Frage, ob dadurch nicht Verkehr durch Purkersdorf angezogen und vermehrt wird, so Staus vergrößert werden und Purkersdorf auf eigene Kosten P&R- Kapazitäten für NutzerInnen aus anderen Gemeinden schaffen soll, oder ob nicht der Schwerpunkt auf attraktives Umsteigen  in die schnellen Züge nach Wien gelegt werden soll.
  • Das übergeordnete Kriterium sollte die Verringerung der Treibhausgase sein.
  • Purkersdorf Sanatorium

Die Bahnstation Purkersdorf Sanatorium ist durch die Einbeziehung in die Kernzone Wien (finanziell) sehr attraktiv.  Sie wurde auch vor Jahren komplett erneuert. Folgende Maßnahmenvorschläge:

  1. Überdachung der bestehenden Radabstandabstellanlagen
  2. Beträchtliche Erweiterung der Radabstandabstellanlagen
  3. Schaffung von verschließbaren Radabstandabstellanlagen
  4. Für die Verbesserung der Attraktivität und Verkehrssicherheit insbesondere für Kinder ist das Geh- und Radwegnetz vor allem hinsichtlich Wiener Straße grundlegend zu verbessern. Durch die Schaffung von sichereren Übergängen und entsprechenden Radwegen sowie Gehwegen kann dadurch in diesem Raum mit hoher Bevölkerungsdichte  die Attraktivität der Bahnstation deutlich gesteigert werden.
  5.               Da der verfügbare Raum südlich der Bahnstation für die Maßnahmen a-c gebraucht wird, sind die derzeitigen Parkplätze dort nicht mehr möglich“.

Folgenden Punkt nahm ich aufgrund eines Einwandes eines Ausschussmitglieds zurück und brachte ihn nicht zur Abstimmung:

– Insbesondere soll durch Verhandlungen mit den Eigentümern Wienerstraße 73 – dort wo auch früher ein Weg genutzt wurde – ein weiterer Durchgang von der Wienerstraße zum Weg entlang des Wienflusses und damit zur Bahnstation geschaffen werden.

  • „Bahnstation Weidlingau

PurkersdorferInnen im Bereich Wurzbachtal nutzen die Bahnstation Weidlingau, die auf Wiener Gebiet liegt.

  • In Kooperation mit der Gemeinde Wien, Bezirksvertretung Penzing,  sollten die Radabstellanlagen dort verbessert werden.
  • Schaffung einer Bahnstation Neupurkersdorf und Verringerung der Busintervalle zwischen Untertullnerbach und Purkersdorf-Zentrum

Seit Jahrzehnten wird auf der Höhe Postsiedlung eine Bahnstation Neupurkersdorf gefordert: Durch viele neue Wohnbauten im Einzugsbereich ist eine Rechtfertigung  dafür noch größer geworden. Dazu kommt, dass durch die Entlastung der West-Strecke Gegenargumente der Überauslastung weggefallen sind, und neue Technologien auch die effiziente Bedienung kleinerer Stationen besser zulassen. Jedenfalls würde durch eine solche Bahnstation eine Lücke in der Erreichbarkeit der Bahn für einen beträchtlichen Bereich von Purkersdorf geschlossen. 

Im Zusammenhang mit Maßnahmen in Unterpurkersdorf ist von der ÖBB eine Studie dazu zugesagt worden. Unabhängig davon, ob es  in absehbarer Zeit zu einer Realisierung einer Bahnstation Neupurkersdorf kommen wird, sind unbedingt die Busintervalle zwischen Untertullnerbach und Purkersdorf-Zentrum an der B44 zu verdichten (derzeit meist Stundentakt).Dadurch würden  auch Gebiete wie die Speichbergsiedlung, das Rechenfeld und die Mindersiedlung besser bedient, und die bessere Zubringer -Funktion wird die Attraktivität von Purkersdorf-Zentrum  mit den schnellen Regional-Zügen nach Wien erhöhen“.

Ein Kommentar

  1. Schlaflos in Purkersdorf.
    Wir wohnen seit 25 Jahren in der Wintergasse gegenüber des Bahnhofes Unter Purkersdorf. Das wir mit der Bahn leben müssen, das war uns natürlich bewusst als wir hier herzogen. Aber, dass es tatsächlich immer schlimmer wird mit den Güterzügen, die Anzahl ist wieder gestiegen und der Lärm sowohl von extrem ratternden und quietschenden Güterzügen wie auch von allen anderen Zügen ist enorm. Ich verstehe auch nicht wie dies im Jahr 2021 noch sein kann und wozu dieser Tunnel gebaut wurde? Auf der Autobahn dürfen die LKWs an Sonntagen nicht fahren, aber durch Purkersdorf dürfen sie mitten in der Nacht am Sonntag schon durch rumpeln. Die Bahn gibt keine Antwort, wirbt aber mit schönen Werbespots für eine umweltfreundliche Transportmöglichkeit.
    Ein Wort noch zum Betonklotz Unterpurkersdorf, warum hier nicht auf den Landschaftsaspekt geachtet wurde verstehe ich überhaupt nicht, mitten im grünen Gebiet des Wienerwalds in einer Wohngegend setzt man ein riesiges, hässliches Monster hinein. Hier wurde sicher nicht darauf geachtet das dies der Gegend angepasst wird, Wenn so etwas in der Stadt steht wird es wahrscheinlich nicht auffallen, aber hier ist dies eine Zumutung und ruft bei den Möglichkeiten die es baulich mittlerweile gibt nur Kopfschütteln hervor.
    Schade Purkersdorf entwickelt sich schön langsam zu einem optischen Desaster.

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